WIE IM BILDERBUCH

ST. LORENZEN

Ein typisches Kärntner Kleinod, wie im Bilderbuch, ist der Lorenzerberg mit der Wehrkirche St. Laurentius. Ein paar Schritte weiter befindet sich die romantische Filial- und Wallfahrtskirche zur Hl. Anna.

Fährt man von der Hochrindl ca. 10 Minuten talwärts in Richtung Ebene Reichenau, kommt man zur Abzweigung Lorenzerberg. Von hier sind es dann nur noch etwa 3 km, und man erreicht den idyllischen Ort St. Lorenzen auf 1.477 m Seehöhe. Eine Wehrkirche, ein paar alte Bauernhäuser und zwei Wirtshäuser – viel mehr gibt es hier nicht. Was sich dem Besucher hier aber bietet, ist eine märchenhaft schöne, alpenländische Landschaft mitten in den Nockbergen. Ein echter Geheimtipp und Ausgangspunkt für viele Wanderungen! Die alte Wehrkirche zum Hl. Laurentius ist die höchstgelegene Pfarre Kärntens.

Urkundlich belegt ist eine im Jahr 1216 geweihte Capella S. Mariae et S. Laurentii in alpibus. Die Kirche ist ein im Kern romanischer und gotischer Bau des 14. Jahrhunderts, der im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts in barockem Stil verändert wurde. Der Nordturm hat spitzbogige Schallöffnungen und ein Pyramidendach. Das spitzbogige Westportal ist mit der Jahreszahl 1787 bezeichnet.

Von der Pfarrkirche führt eine schmale Straße, vorbei an ein paar urigen Holzhäusern und im letzten Stück ein steiler Weg hinauf zu romanischen Wallfahrtskirche zur Hl. Anna, die oberhalb des Ortes trohnt. Die kleine Kirche ist ein später barockisierter, ursprünglich gotischer Bau des 14. Jahrhunderts. Sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts nach Westen verlängert, mit einem Dachreiter mit rundbogiger Schallöffnung sowie einem zierlichen Zwiebelturm versehen. Die Baunaht ist sowohl an der Nord- als auch an der Südseite noch gut erkennbar.

Wallfahrtsort: Am 15. August wird von Ebene Reichenau nach St. Lorenzen in die St. Anna Kirche gepilgert. Anschließend findet ein großer Brauchtumstag im Freien statt – ohne Verstärker und mit der alten Tradition des Ringens.